Am Ende der Anfang

Wer jemals für etwas wirklich gebrannt hat, wird das Gefühl kennen, was mich derzeit umschleicht. Einiges fällt schwer, manchmal möchte man noch nicht mal aufstehen. Die Hunde wollen raus, Party machen, was erleben. So wie immer. Dem eigenen Kopf fällt es schwer, bei der Sache zu bleiben. Eigentlich möchte man lieber die Decke über den Kopf ziehen und nicht mehr an der Aussenwelt teilnehmen.
Wie man da raus kommt? Ich weiss es nicht. Bisher habe ich immer Wege gefunden, mich selbst wieder auf Null zu stellen und weiter zu machen. Doch gerade im Moment will mir das einfach nicht gelingen.
So dachte ich in den letzten Tagen darüber nach. Wie ich mit meinem Alltag, meinen Mitteln einen Weg finden kann, einfach mal ein wenig Hygiene für den Kopf zu betreiben. Und zwar nicht alleine, die Tölen müssen ja schon mit. Damit fangen bei mir meist schon die Probleme an. Welches Hotel nimmt schon so eine komische, tätowierte Rothaarige mit zwei riesigen Hunden zur Nacht auf? Und das noch günstig? Man wird nicht unbedingt fündig.
Also spukten mir diverse Pläne durch den Schädel, die ich aber teilweise auch schnell wieder verworfen habe. Ein zweiter Wagen ist nicht drin, ein Dachzelt (will nicht unbedingt auf Campingplätze angewiesen sein) ist grade auch keine Option.

Bleibt nur, den eigenen Wagen mit wenigen Mitteln zur fahrbaren Unterkunft auszubauen. Nachdem ich diesen dann heute einmal komplett auseinander- und wieder zusammengebaut habe weiss ich, dass es geht. Mein Santa Fe ist groß und bequem. Nun werde ich also nach meinem Urlaub, der ersten Auszeit seit sehr sehr langer Zeit, das notwendigste kaufen um immer mal wieder raus zu fahren. Den Kopf zu erden. Wandern. Endlich das Klettern und Bouldern richtig anzufangen. Mit den Hunden durch die Gegend streifen, wieder zurück auf meinen eigenen Weg zu kommen.
Ich werde hier immer mal wieder darüber berichten. Fröhliches und nachdenkliches. Wenn ich eins aus 1,5 Jahren Arschlochhund gelernt habe: anscheinend bin ich mit meinen Problemen und Gefühlen doch nicht so alleine. Ein paar Menschen konnte ich sogar ein Anker sein, eine Hilfe, nicht aufzugeben. Vielleicht gebe ich mit diesen Erfahrungen ja auch dem einen oder anderen, ob mit oder ohne Hund, einen Anstoss.
Was mir persönlich bisher von allem am wichtigsten ist: ich möchte weiter die Menschen treffen, die mir seit einiger Zeit folgen. Sei es auf Facebook, hier oder auf anderen Kanälen. Weiter fotografieren und erzählen.
Von der Frau, die auszog, in der heutigen Gesellschaft nicht unterzugehen.
Ich freue mich über Kommentare, eigene Erfahrungen von euch. Tipps, helfende Hände, einen Grillabend oder einfach nur ein schönes Gespräch bei einer Wanderung. Vielleicht ist ja auch der eine oder andere erfahrene Kletterer unter euch, der mir (Anfänger mit Höhenangst, die ich nicht mehr haben möchte) etwas von seiner Erfahrung und Wissen angedeihen lassen möchte.

Natürlich brauche ich auch erst mal Zeit. Für mich. Für die Hunde. Meine Tochter wird mich, soweit möglich, begleiten. Und ich freue mich auf die, die mich hier oder persönlich ein Stück meines Weges begleiten.

Anders als bei den Alltagsgeschichten von den Hunden werden die Berichte eher eine Art Tagebuch sein. Wie genau - das wird sich zeigen.

Ich freue mich auf das, was kommt.

Herzlichst,
Antje

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Kommentare: 8
  • #1

    Christine B. (Montag, 05 Juni 2017 14:02)

    Hallo Antje,
    ich wünsche dir, dass dein Vorhaben gelingt, wieder mit dir selbst ins Reine zu kommen und dass du gestärkt aus dieser Zeit hervor gehst. Ich freue mich jetzt schon, mehr von dir, Fritz und Uschi zu lesen....
    Toi toi toi und mögest du die Ruhe und generell die Dinge finden, die du dir erhoffst...LG aus Gevelsberg. �

  • #2

    Michaela Tegelhütter (Montag, 05 Juni 2017 14:07)

    Alles Gute für deinen Weg Antje. Wäre auch mal eine Option für uns vier, aber leider zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchführbar. Erst muss unser Sam gesund werden.
    Pass gut auf dich auf, denn auch wir brauchen dich noch. Du hast uns so oft geholfen und Mut gemacht. Ich bin darin leider nicht so gut.
    Alles alles Liebe und nur das Beste senden dir Dirk, Michaela, Sam und Maddox.

  • #3

    Petra Heuer (Montag, 05 Juni 2017 14:12)

    Ich bin im Moment auch an einem Punkt, wo nichts mehr geht (Rücken und Psyche, hängt für mich zusammen). Ich muss für mich nun einen Weg finden, wie es weiter geht. Ich freue mich, Dich hier begleiten zu können. Vielleicht profitiere ich ja davon! Liebste Grüße Petra

  • #4

    CuddyWoolf (Montag, 05 Juni 2017 14:49)

    Salut Antje,
    auf diese Abschnitte im Leben kann manchmal echt verzichten, aber sie lehren uns viel und danach wird oft alles besser. Tiefen muss es eben haben um die Höhen besser schätzen zu können
    Falls du irgendwann auf deinen Trips die Sachsen-Ecke beziehst, meld dich, bissl Klettererfahrung und Ortskenntnis vorhanden sowie a Töle und Grillplätzel. Ggfs auch a Schlafsplätzel wenn sich der Rücken mal nach was bequemen sehnt. Easy peasy Attitude vorhanden.

  • #5

    Mo (Montag, 05 Juni 2017 15:00)

    Seelen wärmende, Energie auftankende und freudig hüpfende Wanderungen wünsche ich euch von Herzen ��

  • #6

    Anja (Montag, 05 Juni 2017 15:05)

    Hallo Antje
    Ich wünsch dir ganz viel Glück das du mit deinen Tölen auf nette Leute und angenehme Unterkünfte triffst .
    liebe Grüsse Anja

  • #7

    Susanne Goldmann (Montag, 05 Juni 2017 20:16)

    Viel Erfolg auf deiner Reise zum eigenen Ich.ich hoffe du gewinnst schöne neue eindrücke.
    LG susanne

  • #8

    Ina (Samstag, 15 Juli 2017 11:52)

    Schön nach längerer Abstinenz wieder was von euch zu lesen. Falls es dich mal in die Münchner Gegend verschlägt würd ich mich über ein Kennenlernen echt freuen. Klettern kann ich zwar nicht, aber wir haben einen Grill ;)
    LG
    Ina